Möbel Martin
Branche: | Möbeleinzelhandel |
Standort: | Saarbrücken |
Mitarbeiterzahl: | – |
Website: | www.moebel-martin.de ↗ |
Ausbildung ohne Grenzen
Das war der Anlass
Möbel Martin ist das größte Möbeleinzelhandelsunternehmen in Südwestdeutschland. In den acht Einrichtungshäusern im Saarland und in Rheinland-Pfalz arbeiten heute mehr als 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Unternehmensgruppe. „Als Familienunternehmen ist es uns wichtig, jungen Menschen attraktive Ausbildungsmöglichkeiten mit beruflichen Perspektiven zu bieten“, erklärt Christine Reinhard, Leiterin Mitarbeiterservice bei Möbel Martin. Mit der „Ausbildung ohne Grenzen“ hat das Unternehmen vor einigen Jahren begonnen und wendet sich gezielt an Bewerberinnen und Bewerber aus Frankreich.
Dies vor allem mit Blick auf die demografische Entwicklung und die wachsende Kundenzahl aus Frankreich. „Zum einen benötigen wir zukünftig mehr zweisprachige Einrichtungsberater/innen, um unseren Kunden aus Frankreich eine fachliche Beratung in ihrer Muttersprache anbieten können. Zum anderen reagieren wir mit dieser personalpolitischen Maßnahme frühzeitig auf die demografische Entwicklung im Saarland, die aufgrund der rückläufigen Zahl der Schulabgänger auch zu einer geringeren Nachfrage nach Ausbildungsplätzen führt.“, berichtet die Leiterin Mitarbeiterservice zur Zielsetzung der Maßnahme.
Das haben wir gemacht
Mit dem Angebot „Ausbildung ohne Grenzen“ sollen Jugendliche aus Frankreich angesprochen werden, um eine duale Ausbildung für den Beruf des „Kaufmanns/der Kauffrau im Einzelhandel“ (intern: Einrichtungsberater/in) in den grenznahen Einrichtungshäusern von Möbel Martin zu absolvieren. Die Ausbildung dauert drei Jahre und endet mit einem IHK-Abschluss. Bewerben können sich Jugendliche, die einen dem Abitur vergleichbaren schulischen Abschluss in Frankreich erworben haben und außerdem gute Sprachkenntnisse in Deutsch mitbringen. Denn die hohen fachlichen und schulischen Anforderungen während der dualen Ausbildung setzen gute Deutschkenntnisse voraus. Um die Integration in das deutsche Ausbildungssystem zu erleichtern, werden innerhalb eines Ausbildungsjahrgangs sog. Azubi-Tandems gebildet. Auszubildende aus Deutschland und Frankreich bilden jeweils ein Lernteam, das sich wechselseitig unterstützt und voneinander lernen kann.
Möbel Martin kooperiert mit Schulen in Lothringen, um das Interesse der Jugendlichen in Frankreich an einer dualen Ausbildung in Deutschland zu wecken. Die Ausbildung wird dort konkret vorgestellt. Zudem beteiligt sich Möbel Martin regelmäßig an grenzüberschreitenden Ausbildungsmessen, die in der Großregion durchgeführt werden. Sie bieten Gelegenheit, direkt mit ausbildungsinteressierten Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und sich im direkten Kontakt über das Ausbildungsangebot auszutauschen.
Die Tatsache, dass die duale Ausbildung mit guten Übernahmechancen direkt in die Berufstätigkeit führt, ist oftmals ein entscheidendes Argument für französische Jugendliche, eine grenzüberschreitende Ausbildung in Deutschland zu beginnen.
Das haben wir erreicht
„Durch unser aktives Marketing und die Schulkooperationen in Frankreich sowie die erfolgreiche Integration der ersten grenzüberschreitenden Auszubildenden in das Berufsleben ist es uns gelungen, uns als attraktiver Arbeitgeber in Lothringen zu positionieren.“, stellt Christina Ehrhardt fest, die sich im Unternehmen standortübergreifend mit dem Thema Ausbildung beschäftigt. „Durch die „Ausbildung ohne Grenzen“ gewinnen wir erstklassig ausgebildete – zweisprachige – Talente, die in unseren Einrichtungshäusern die französischsprachigen Kunden kompetent beraten können.
„Dies wiederum trägt gleichermaßen zur Kundenzufriedenheit und zur Kundenbindung als auch zum Unternehmenserfolg bei“, ergänzt die Leiterin des Mitarbeiterservice. „Ausbildung ohne Grenzen“ ist ein wichtiger Baustein der Strategie zur Fachkräftesicherung im demografischen Wandel.
Das empfehlen wir
Das Interesse französischer Jugendlicher an einer dualen Ausbildung im grenznahen Raum in Deutschland nimmt zu, auch aufgrund der günstigeren Berufsaussichten. Nichtsdestotrotz zögern manche Schulabsolventen, eine duale Ausbildung jenseits der Grenze zu beginnen, weil die beruflichen Abschlüsse wechselseitig nicht anerkannt werden. Saarländische Unternehmen, die ihre Ausbildungsplätze erstmals grenzüberschreitend besetzen möchten und externen
Unterstützungsbedarf haben, können sich an die EURES-Stellen wenden (http://eures-sll- rp.eu/de/). Die Fachstelle für grenzüberschreitende Ausbildung der VAUS (Verbundausbildung untere Saar) in Saarlouis steht kleinen und mittleren Unternehmen ebenfalls beratend zur Seite.
Ansprechpartner
Christina Ehrhardt
Tel.: 0681-8803-319